2012-01-21

Canon EOS 500D - Auslösungen (Shutter Count) und weitere Extras


Seit einiger Zeit habe ich eine Spiegelreflexkamera von Canon (EOS 500D). Was mir füher nicht bewusst war: Die Mechanik einer Spiegelreflexkamera ist nur begrenzt belastbar. Bei der Amateurserie geht man davon aus, dass die Kamera so ca. 60.000 Spiegelbewegungen (Auslösungen, deren Anzahl auch als  "Shutter Count" bezeichnet wird) überleben sollte.
Zu Zeiten der analogen 24-Bilder Filmrollen war dies wohl kein Thema, aber bei einer Digitalkamera hat man schnell mal 12.000 Bilder geschossen. Die Bildnummern geben dann nur noch begrenzt Auskunft über die Gesamtzahl der Bilder. Bei den Profimodellen findet sich der Shutter Count in den EXIF-Metadaten jeder  Bilddatei abgelegt. Einige Quellen gehen davon aus, dass die Hersteller diese Anzahl der Spiegelbewegungen lieber nicht zu prominent machen wollen und dieses Feature daher ganz bewusst weggelassen wurde.

Aus reiner Neugier hätte ich gerne gewusst, was der Tachostand meiner Kamera denn eigentlich sagt.

Bereits auf meiner kleinen Canon IXUS hatte ich eine Firmwareergänzung namens "CHDK". CHDK hat ein paar nette Ergänzungen parat, wie z.B. einer Anzeige der überbelichteten Bildbereiche, eine exaktere Batterieanzeige in Volt (statt dem fast binären Voll/Fast leer) und einem Bracketing Modus zur Erstellung von HDR-Aufnahmen.
"Firmwareergänzung"? Die Kamera selbst wird nicht verändert, es wird lediglich ein Zusatzprogramm von der Speicherkarte während des Bootvorganges hinzugeladen.

Zusätzlich gibt es aber auch noch ein Killer-Feature, mit dem man die Kamera durch Basic Scripts erweitern kann. So kann man die Kamera so programmieren, dass sie Intervallaufnahmen macht (z.B. alle 30 Sekunden ein Bild für mehrere Stunden (oder bis der Akku nachgibt) oder ein Motion-Detect Skript, das die Kamera dann auslöst, wenn im definierten Bildbereich eine Aktivität auftritt.
Grund genug, diese Kamera als Zweitgerät zu behalten :-)

Mittlerweile habe ich auch etwas Vergleichbares für die EOS gefunden, allerdings ohne Basic-Scripting:

Magic Lantern  (siehe User Guide http://magiclantern.wikia.com/wiki/Unified/UserGuide und die Installationshinweise: http://magiclantern.wikia.com/wiki/Unified/Install )

Die Installation ist nicht weiter kompliziert, wenn man der Anleitung genau folgt. Die SD-Karte muss speziell vorbereitet werden und ein paar Dateien enthalten. Das Übliche. Danach geht es los.

Magic Lantern in Aktion...
[hier in der Version 2011-11-11]

Wenn Magic Lantern geladen wurde (unbedingt Anleitung beachten!), wird das Display um Zusatzangaben ergänzt:
Uhrzeit und Restspeicher auf der Karte reisst mich noch nicht vom Hocker, aber wenn man in das Menü wechselt, hat man die Qual der Wahl und jede Menge neuer, nützlicher und weniger nützlicher Zusatzfunktionen.


Hier ist der ersehnte Shutter Count. Knapp 14.000 Bilder - Da hab ich im ersten Jahr definitiv fleissiger geknipst.

HDR-Bracketing: Eine Belichtungsreihe knipsen (Anzahl und EV-Intervalle einstellbar)


 Audio-Einstellungen.

Übrigens:
Auch wenn die Auflösung meiner alten IXUS nicht mehr ganz zeitgemäss ist, kann man die Einzelbilder einer Intervallaufnahme auch zu einem Videoclip zusammensetzen. HD-Qualität liegt locker drin. Hier ein Beispiel für ein 800x600 Pixel Filmchen: 
   mencoder.exe mf://*.jpg -mf w=800:h=600:fps=25:type=jpg -ovc copy -oac copy -o output.avi



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