2014-01-13

Blender - es geht auch leichter

Sicher kann ein Poweruser in Blender durch zahlreiche Tastaturkürzel, Operationen, Modi-Wechsel etc. ans Ziel kommen. Am Anfang ist es aber doch recht mühsam.
Mit wenig Aufwand lässt sich das Blender UI  aufräumen, was insbesondere Anfängern den Einstieg erleichtert:
Die Bildschirmbereiche (Areas) lassen sich beliebig unterteilen und belegen. Funktionen können teils umsortiert oder Einstellungen ausgeblendet werden. Man kann auch mit mehreren echten Fenstern parallel arbeiten, die Fensteraufteilung speichern und wechseln. Ich habe mein Startup-File im Blender so angepasst, dass die wichtigsten Funktionen schneller aufzufinden sind. "Wichtig"? Mein Fokus ist momentan rein auf der Erstellung von (druckbaren *.STL-)Vorlagen/Modellen. Daher ist alles rund um Games, Animationen, Lichtquellen, Material, Rendering, Audio, etc. überflüssig und sollte daher auch nicht weiter stören oder Platz wegnehmen.


In Sachen Produktivität liegt der Anfänger damit aber immer noch weit hinter Tools, wie Tinkercad.
Als Nebenprodukt meines BlenderSCAD Prototypen, habe ich nun ein Panel definiert, das die Arbeit mit Blender erleichtert. Wenn man vor allem mit einfachen Grundgeometrien und Bool'schen Operationen arbeiten möchte (80:20 lässt grüssen), braucht man gar nicht mehr durch die Menüs irren.

Hier ein Screenshot zum aktuellen Stand:
BlenderSCAD QuickPanel (links) und aufgeräumtere Blender-Vorlage
Wieviele Clicks braucht man im Blender regulär, um eine Kugel, einen Zylinder und einen Quader zu erstellen und mittels Boolscher Operation 2 dieser Objekte vom dritten abzuziehen? - Doch einige.
Mit etwas Üben sind die benötigten Operationen (Modifier) rasch angelegt.

Mit meinem BlenderSCAD-Panel sind es auf jeden Fall deutlich weniger Clicks:
Je ein Click, um die drei Objekte auf die Arbeitsfläche zu zaubern, wenige Clicks, um die Objekte interaktiv anzuordnen und dann muss man die Objekte nur auswählen -- mit Shift+rechte Maustaste oder Ctrl+A für alle -- und dann die Bool'sche Operation auswählen - fertig. Die nicht mehr benötigten Objekte werden automatisch entfernt. "Undo" ist nun atomar möglich (1x Undo, um auf den vorigen Stand zu kommen, weil Blender den gesamten Vorgang in der Historie als "Run Script" zusammenfasst).

Die übrigen Funktionen sollen diese Arbeitsweise noch unterstützen: Einfärben der Objekte (zufällige Farbe), hervorheben aller Kanten, "Aufräumen" des entstandenen Modells (limited dissolve als "Cleanup" verpackt)
Weiterhin gibt es noch eine Anzeige der Knoten und Flächen des aktuellen Modells. Das ist noch nützlich, um den Effekt einer Operation zu beurteilen - Remesh und Subdivide jagen diese Zahlen hoch.

Modi-Wechsel überflüssig
Gerade beim Programmieren mit der Python-Console fällt auf, wie oft in Blender ein Modi-Wechsel nötig ist. Manchmal ist es nicht einmal ganz klar, warum ein Arbeitsschritt im Kontext "Edit" und ein anderer im Modus "Objekt" ausgeführt werden muss. Im UI ist dann "Tab" fast die wichtigste Taste.
Beim BlenderSCAD-Panel kann man bequem im Objekt-Modus bleiben. Ein Wechsel ist nicht nötig, die Funktionen im Hintergrund kümmern sich um die Details.

Mehr Infos und der gesamte Code und die Vorlage zum Ausprobieren unter: https://github.com/miguelitoelgrande/BlenderSCAD
 Obwohl das Ganze nicht als Add-On verpackt ist, lässt es sich sehr einfach selbst probieren.
Pfadangabe anpassen, Script (bereits im Startup-File verbaut) ausführen und los geht es.
BlenderSCAD selbst ist dann auch gleich dabei.

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