2012-12-21

Windows von seiner unflexibelsten Seite

Eine Sache ist von Windows XP bis Windows 7 definitiv gleich geblieben: Windows reagiert sehr empfindlich auf wechselnde Hardware. Und ich meine damit nicht einmal die Reaktivierung oder den passenden HAL für ein Ein- bzw. Mehrkernsystem. Nein, eine kleine Änderung am Festplattencontroller macht eine Windows-Installation unbrauchbar.

Ich will diesen Tipp daher hier aufführen, weil mir dieses Problem in drei Spielarten bislang begegnet ist:
  • Herumspielen im BIOS, dabei nebenbei den Festplattencontroller von IDE auf AHCI gestellt (was eigentlich besser ist).
  • Aufrüstung eines Systems, bei dem ich ein Motherboard mit Intel-Chipsatz durch ein AMD Board ausgetauscht wurde
  • Man möchte eine alte Systemplatte anschliessen oder ein Backup einspielen, um etwas auszuprobieren. Multiboot ist out, daher möchte man die Platte nativ ("raw") in einer VM-Umgebung ausführen (kann selbst der kostenlose VMware Player). Hier gibt es das vorige Problem in der umgekehrten Richtung: die gängigen Virtualisierungslösungen emulieren einen Intel-Chipsatz bzw. einen bestimmten Festplattencontroller, der dann nicht dem entspricht, auf dem das System ursprünglich lief. 
Windows versucht nun merhfach zu starten und fällt nach wenigen Sekunden zurück auf den BSOD, meistens erscheint vorher noch kurz das Windows-Logo. Bei Windows 7 bekommt man vielleicht sogar noch die Reparatur angeboten. Eine Selbstheilung versagt dabei leider kläglich nach meinen Erfahrungen, macht aber auch nichts kaputt.
Dabei gibt es eigentlich gar kein Problem: Windows hat alle nötigen Treiber, nur werden sie beim Booten nicht berücksichtigt. Ein Problem, das sich ein Linux Enthusiast kaum vorstellen kann. - Daher habe ich hier etwas weiter ausgeholt. Zur Lösung müsste man die Windows-Registry in einem Offline-Editor so nachbearbeiten, dass die entsprechenden Treiber aktiviert werden.

Es geht aber auch wesentlich einfacher und schneller.

Windows XP:
Hier heisst mein Notfallsystem "UltimateBootCD" (http://www.ubcd4win.com/) und enthält bereits im Menü einen Punkt (Fix_hdc), der ein entsprechendes Reparaturskript ausführt:

Windows 7:
Man benötigt eine Windows PE Umgebung. Ich habe hierzu "LSP" auf einen USB Stick im Notfallset:
Notfallwindows erstellen (USB Stick mit LSP)  http://www.kare-net.de/LiveSystempro.html

In dieser Umgebung führt man dann ein Reparaturskript aus,  "Fix_7hdc.vbs", das ich mal in diesem Forumseintrag gefunden habe:  http://www.911cd.net/forums//index.php?showtopic=24245 (fix_7hdc.zip)

System geheilt!

Diese Scripts machen letzlich nichts anderes, als die vorhandene Hardware zu scannen und die passenden Treiber zu reaktivieren.

Der geneigte Leser kennt das Problem: Die Supportorganisation im Unternehmen schlägt eine Neuinstallation auch schon bei kleinen Lapalien vor. Privat und mit gutem Willen kommt man bis zum nächsten OS ganz ohne Neuinstallation aus, garantiert!


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